Diese Homepage haben wir eingerichtet für

  • Trauernde, die einen nahe stehenden Menschen durch Suizid verloren haben, unabhängig davon, wie lange der Verlust zurück liegt
  • für Freunde, Bekannte, Kollegen, die einen Suizidtrauernden gerne hilfreich begleiten möchten

 

Diese Homepage enthält

  • Informationen zum Thema Suizid und vor allem zu der schweren Trauer danach

  • Informationen zu den Angeboten, die wir für die Angehörigen um Suizid in Berlin und Brandenburg machen.

 

Liebe Angehörige, liebe Betroffene,

wir möchten für Sie da sein, wenn Sie das Bedürfnis haben, über Ihren schweren Verlust und Ihre Trauer zu reden. Die Trauer nach einem Suizid ist häufig eine besondere, erschwerte Trauer. Ein Suizid ist zumeist ein plötzlicher Tod, der keine Möglichkeit des Abschiednehmens zulässt. Die Suizidtrauer wird daher neben den für eine Trauer ganz normalen Gefühlen, oftmals begleitet von einem diffusen Gefühl der Schuld, von einem großen Unverständnis und einem anhaltenden Nacht-Wahrhaben-Wollen, aber auch von Wut und einer schier unendlichen Sehnsucht nach dem geliebten Menschen, der unerwartet und plötzlich von uns gegangen ist.

Die Treffen der Berliner AGUS-Gruppen sollen die Gelegenheit zum Austausch, zum Trost und zur Begleitung und Bearbeitung der schweren Trauer geben - Sie sind herzlich zur Teilnahme eingeladen!

Unsere Gruppen (die auch Angehörige aus Brandenburg oder anderen Bundesländern willkommen heißen) sind offene Gruppen. Ein Einstieg ist jederzeit möglich. Betroffene, die noch nicht bei uns waren, möchten wir bitten, sich vorher kurz mit uns in Verbindung zu setzen. So kann ein erster Austausch stattfinden und Sie können konkrete Fragen stellen. Die Kontaktaufnahme erfolgt am besten per Mail über das Kontaktformular. Die nötigen Informationen finden Sie unter Kontakt.

Noch ein paar Informationen zu den Treffen in Präsenz, die am zweiten Montagabend im Monat stattfinden:  Diese für alle Suzidhinterbliebenen geeigente AGUS-Gruppe ist auch eine offene Gruppe. Offen bedeutet in diesem Fall, dass zu jedem Treffen Betroffene (neu dazu) kommen können, die einen (nahe stehenden) Menschen durch Suizid verloren haben und die sich durch den Verlust betroffen fühlen. Offen meint für uns auch, dass es sein kann, dass der leider in den meisten Fällen sehr plötzliche Verlust noch relativ frisch und emotional sehr aufreibend ist oder aber, dass er schon eine Weile zurückliegt und dass möglicherweise bereits andere Aspekte der Trauer in den Vordergrund getreten sind (Zeit ist hier ja so sehr relativ !!!). In der Regel kommen zwischen 8 und 12 Personen. Die Gruppe wird von einer in Trauerbegleitung und Traumaarbeit ausgebildeten selbst Betroffenen angeleitet. Im Verlauf des Treffens wird darauf geachtet, dass jede(r) genügend Raum zum Reden findet, wenn er oder sie das möchte. Einen Redezwang gibt es aber nicht! Dieser Austausch mit "Gleichgesinnten" wird von vielen Betroffenen als hilfreich empfunden und kann dazu beitragen, einen besseren Umgang mit den Trauergefühlen zu finden.

Zum Ablauf: Bei den Treffen sitzen wir für zwei Stunden zusammen, um uns über all das, was im Zusammenhang mit der Trauer und dem Verlust bedeutsam erscheint, auszutauschen. Die Beiträge sind sehr vielseitig und durchaus von Tränen durchzogen. Weinen ist bei uns völlig normal und absolut zulässig! Es wird von tiefer Verzweiflung berichtet, aber auch von Entwicklung und Zuversicht und dann wieder von "Rückfällen" und dem Umgang damit.
Das Treffen beginnt mit einer kurzen Kennenlernrunde, wo jede(r) ihren/seinen Namen (die meisten reden sich mit Vornamen und "Du" an, wer möchte, kann aber natürlich beim "Sie" bleiben) nennt und wen er verloren hat. Danach kann sich jede(r) einbringen, wie er/sie möchte. Wer erst mal nur zuhören mag, tut einfach das.
Eher ungewünscht sind Ratschläge im Sinne von "Du musst...!", da ja jede(r) seine (Trauer)Geschichte mitbringt und mit dieser ernst genommen werden soll. Natürlich kann jede(r) von sich erzählen und dann auch davon berichten, was ihr/ihm gut getan hat. Die Gruppenleitung moderiert das Treffen und schaut darauf, dass ein achtsamer Umgang gegeben ist und dass die Beiträge nicht zu sehr vom Thema abdriften.

Die Treffen finden 1-2 Mal monatlich statt. Alle Termine finden Sie unter Gruppentreffen

 

Herzliche Grüße

Patricia Gerstendörfer